Zur Geschichte der Eisenbahnen
Die erste Eisenbahn der Welt baute der Engländer Stephenson\' im Jahre 1825. Diese Eisenbahn verbanddie englischen Städte Stockton und Dadington. Beim Bau dieser Eisenbahn wählte Stephenson den Räderabstand der englischen Diligence2 als die Spurweite der Eisen¬bahnlinie. Dieser Abstand betrug 1435 mm und wurde zur Spurweite der englischen Eisenbahnen. Viele Länder kauften lange Zeit englische Lokomotiven und bauten die Bahnen in englischer Spurweite, deshalb haben heute etwa 75% aller Eisenbahnen der Welt eine Spurweite von 1435 mm. Einige Länder, z. B. Rußland und Spanien, wählten aus strategischen Zielen3 andere Spurweiten. Rußland wählte eine Spurweilte von 1524 mm.
In Rußland entstanden die ersten Schienenwege En¬de des 18. Jahrhunderts. Das waren die Werkbahnen, z. B. die Werkbahn\" im Alexander-Werk in Petrosawodsk. Diese Eisenbahn war etwa 174 m lang. Im Altai baute der russische Ingenieur Frolow im Jahre 1809 die Bahn mit einer Länge von 2 km.
Anfang des 19. Jahrhunderts entstand die Dampfma¬schine dank der Arbeiten des Engländers D. Watt * und des russischen Mechanikers I. I. Polsunow. Diese Dampf¬maschine wurde zu einer neuen Betriebsart. Die Verwen¬dung des Dampfbetriebs hatte eine große Bedeutung für die Entwicklung des Eisenbahnwesens. Auf den Eisen¬bahnen der Welt erschienen die Dampflokomotiven. 1814 baute Stephenson seine erste Dampflokomotive. Die erste russische Dampflokomotive konstruierten der Vater und Sohn Tscherepanows für die . Werkbahn in Nishni Tagil (1833).
Die erste russische Eisenbahnlinie für den Personen¬verkehr war die Linie zwischen Petersburg und der Ort¬schaft Zarskoje Selo. Diese Bahn war 27 km lang, sie hatte keine Bedeutung für die ökonomische Entwicklung des Landes, sie diente der Zarenfamilie zum Reisen aufs Land5.
Im Jahre 1851 war der Bau der ersten russischen Hauptbahnlinie von Petersburg nach Moskau zu Ende. Diese Linie betrug eine Länge von 644 km..
Die erste deutsche Eisenbahn baute man 1835. Sie verband die Städte Nürnberg und Fürth. Diese Bahn war 6 km lang und war auch für die ökonomische Entwick¬lung von keiner großen Bedeutung. Bald baute man die Linien Berlin — Potsdam und Leipzig — Dresden.
Nach einigen Jahrzehnten entwickelte sich schnell das Eisenbahnnetz in allen europäischen Ländern, denn die
Eisenbahnen jwurden „zu einem leistungsfähigen und schnellen Verkehrsmittel.